Das Hotel- und Gaststättengewerbe und damit auch die gesamte Veranstaltungsbranche ist die wohl am härtesten getroffene Branche. Tourismus, Meetings und Tagungen sind komplett zum Erliegen gekommen und staatliche Hilfen lassen noch immer auf sich warten.
Die vom Staat ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind nachvollziehbar und leider unumgänglich. Doch auch die von der Bundesregierung getroffene Aussage, dass kein Unternehmen und kein Arbeitnehmer Angst vor den wirtschaftlichen Folgen haben soll, kann die Angst kaum mildern, denn für viele Unternehmen geht es gerade schlicht um die wirtschaftliche Existenz.
Sich in dem Dschungel zurecht zu finden, welche Hilfsprogramme es für die Veranstaltungsbranche genau gibt und wie diese wirklich das finanzielle Desaster eindämmen können, ist alles andere als einfach.
Die Bundesregierung hilft Personen (Selbstständige und Freiberufler) und Unternehmen (bis zu 10 Beschäftigte) mit einem Zuschuss. Dieses Maßnahmenprogramm kann als sofortige Finanzhilfe angesehen werden und muss nicht zurückbezahlt werden. Die Höhe der finanziellen Unterstützung hängt von weiteren Faktoren ab.
In den letzten Tagen haben sich am Markt einige kleinere, solidarischere Hilfen ergeben. So hat die GEMA Deutschland sich dazu bereit erklärt, auf Lizenzgebühren für den Zeitraum der Pandemie zu verzichten und entlastet dadurch Lizenznehmer1. Quandoo, eine der führenden Tischreservierungsplattformen, verzichtet auf die Abonnementgebühren2. All diese kleinen Unterstützungen mögen nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein sein, dennoch sind es Aktionen, die aus Solidarität und Zusammenhalt in der Branche passieren.
Weitere Nothilfeprogramme werden aktuell von der DEHOGA und der IHA gefordert. Mit dieser Forderung möchten sie sichergehen, dass mittelständische Hotels, Restaurants und Caterer nicht durch das Raster des großen Hilfepakets fallen3. Eine Hilfe, die für alle Dienstleister wirklich notwendig wäre und zwar bald!
Auch das MICE Portal möchte seinen positiven Beitrag zur Situation leisten und vermittelt gezielt zwischen Veranstaltungsplanern und Dienstleistern in der MICE Branche. Durch die Auswertung der internen Zahlen (zu finden in unserem Corona Report) wurde die Situation erkannt und im Verbund mit Dienstleistern, bei denen es die Situation erlaubt, flexible Stornierungsbedingungen eingepflegt. Nutzer können die teilnehmenden Hotels direkt auf der Startseite über ein spezielles Themenband einsehen oder über den Suchbegriff Corona abfragen. So können Anfragen und Veranstaltungsbuchungen weiterhin platziert werden und eine Win-Win-Situation geschaffen ("Flexible Stornierungsfristen als Hotel anbieten", miceportal.com).
Wie erhofft kommt die Anfrage- und Buchungssituation von Veranstaltungen nicht völlig zum Erliegen. Bereits heute verzeichnet des MICE Portal einen Anstieg des Veranstaltungsvolumens in diversen Monaten (im Report zu sehen). Die Veranstaltungen shiften innerhalb des Jahres 2020 im Vergleich zu den platzierten Veranstaltungen der Vorjahre. Klar ist, Unternehmen suchen gezielt nach einer Alternative und einer situativen Lösung.
Auch wenn im Zuge einer großen Ungewissheit, die nächste Zeit keine richtige Planungssicherheit vorherrscht, sollten Nachfrager und Anbieter sich jetzt flexibel begegnen und im gegenseitigen Austausch sein. Soforthilfemaßnahmen sollten in jeder Hinsicht bezogen und täglich Neuigkeiten im Blick gehalten werden. Oftmals ist schnelles Handeln gefragt, denn jeder Tag ist mit Fixkosten versehen.
Flexibilität, wenn es für Dienstleister möglich ist, gegenüber der Stornierungsfrist für Kunden und vor allem Zusammenhalt in der Branche, das werden entscheidende Faktoren für uns alle sein.
Quellen:
1 "Sofortmaßnahmen für die Kunden der GEMA", gema.de, Zugriff: 24.03.2020
2 "Ausbreitung des Coronavirus: Was die Branche jetzt wissen muss", gastgewerbe-magazin.de, Zugriff: 25.03.2020
3 "Verbände fordern eigenes Nothilfeprogramm für das Gastgewerbe", ahgz.de, Zugriff: 25.03.2020