Der Stuhlkreis als Bestuhlungsform hat sich seit Jahrzehnten bewährt und ist nach wie vor eine der optimalen Formen für Workshops und intensive Gesprächsrunden. Durch die Anordnung der Stühle im Kreis wird eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen, die den Austausch der Teilnehmer fördert und eine starke Gemeinschaftsbindung schafft.
Der Stuhlkreis als Seating hat eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf die Teilnehmenden einer Debatte. Auch wenn diese Bestuhlungsform viele an die Treffen von Selbsthilfegruppen erinnert – nicht umsonst wird sie ja für diese Zwecke genutzt – ihre verbindende und anregende Dynamik ist durch kein anderes Seating zu übertreffen. Ein Kreis lässt wichtige Inhalte drinnen und Unbeteiligte draußen, er steht für ein starkes Gemeinschaftsgefühl, bietet Schutz und Halt.
Im Stuhlkreis herrscht Gleichberechtigung, Hierarchien sind aufgehoben, alle sind auf Augenhöhe. Alle können einander sehen, nehmen die Stimmung der anderen wahr und bestimmen die Atmosphäre in der Gruppe mit.
Es spielt keine Rolle, ob es sich beim Einsatz eines Stuhlkreises, um ein Brainstorming im Team, eine Diskussionsrunde mit Kontrahenten oder einen Austausch unter Wissenschaftlern handelt – der Stuhlkreis sorgt für Nähe, für Unmittelbarkeit, für Emotionen.
Das Seating kann auch für eine große Teilnehmergruppe genutzt werden. Beim Format Fishbowl etwa ist der Stuhlkreis das Zentrum einer Großveranstaltung, bei der eine Debatte in kleinem Zirkel von zahlreichen Beobachter*innen verfolgt wird, die in konzentrischen Kreisen um die Mitte herum platziert sind.
Die benötigte Raumgröße für einen Stuhlkreis hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Anzahl der Teilnehmer und der Art des Mobiliars. Klappstühle sind platzsparender als Sessel und eignen sich eher für kurze Gespräche. Es ist jedoch schwierig, eine genaue Quadratmeterzahl anzugeben, da jeder Stuhlkreis individuell angepasst werden sollte, um sowohl eine unmittelbare Verbindung als auch ausreichend Freiraum zu gewährleisten.
Eine engere Platzierung der Stühle oder Sessel ermöglicht eine unmittelbarere Übertragung von Stimmungen, jedoch sollte dies nicht zu Unbehagen führen. Es ist wichtig zu bedenken, ob die Enge beengend wirkt oder ob den Teilnehmern noch genügend Respekt und Freiraum vermittelt wird, insbesondere bei hochkarätigen Experten.
Der Stuhlkreis ist natürlich auch als Tischrunde denkbar, entbehrt dann allerdings der Unmittelbarkeit und verbirgt auch einen Teil der Körpersprache. Der Tisch wirkt psychologisch wie eine Schutzbarriere – in praktischer Hinsicht dient er als Möglichkeit zur Ablage und ggfs. auch zum Mitschreiben oder für Speisen und Getränke.
Im Grunde sind alle Tischrunden Varianten des Stuhlkreises, sei es die Kabarett-Bestuhlung (auch Varieté-Bestuhlung genannt) mit kleinen Tischen für 4-8 Personen oder die Bankettbestuhlung an Tischen für 6-12 Personen.
Durch die Anordnung im Kreis wird es dir gelingen, eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, die den Austausch und das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe fördert, und sowohl die verbale als auch die nonverbale Kommunikation der Teilnehmer unterstützt.