Konferenz mal anders: So planst du ein erfolgreiches Barcamp

Ein Barcamp oder auch BarCamp ist eine Veranstaltung mit offenen Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden, sogenannten Sessions. Oftmals wird ein Barcamp auch als Ad-hoc-Konferenz oder Unconference bezeichnet.

Darum geht es

Der große und entscheidende Unterschied zu anderen Veranstaltungsformaten ist, dass Ablauf und Inhalte der Sessions von den Teilnehmenden selbst entwickelt und aktiv mitgestaltet werden. Beim Barcamp gibt es keine Zuschauer, also keine passiven Teilnehmenden. Alle sollen sich beteiligen und ihren persönlichen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung leisten.

Dieses Konzept macht die Veranstaltung zu einem einprägsamen Erlebnis für alle Anwesenden. Es erhebt die Partizipation zum Prinzip und fordert den Besuchenden als Akteure heraus. Damit ist diese Tagungsform eine willkommene Alternative zu herkömmlichen hierarchisch geprägten Frontalvorträgen und Trainings.

So begann es

Barcamps waren ursprünglich kommunikative Treffpunkte der Internetszene, kostenlos und oft als Schlafsack-Camp organisiert und von Sponsoren finanziert.

Der Name war ein Gag, den zunächst nur Programmierer verstanden. „Bar“ ist ein Beispielwert, ein Platzhalter in der Programmiersprache, zu übersetzen mit „irgendwas“. Ein anderer solcher Wert heißt „Foo“. Foo ist zugleich ein Kürzel für „Friends of O’Reilly“. Der einflussreiche Softwareentwickler Tim O’Reilly war bekannt für seine „Foo Camps“, exklusive Camping-Einladungen, an denen nur ausgewählte Freunde teilnehmen durften. Barcamps sind quasi ein Gegenentwurf zu „FooCamps“, nicht elitär und frei von Status und Hierarchien.

Das erste Barcamp fand im August 2005 bei der kalifornischen Firma Socialtext in Palo Alto statt. Bald wurde das Format in Nordamerika, Europa und Asien bekannt. Ende September gab es die ersten Barcamps im deutschsprachigen Raum, in Berlin, Wien und Zürich.

Auf den ersten Barcamps wurden Computertechnik und Webanwendungen diskutiert, mittlerweile gibt es aber auch weitere Themen wie Wissen und Lernen, Gesundheit und Pflege oder Tourismus. 

Vorbereitung, Ziele und Inhalte

Wenn das Format rechtzeitig angekündigt wird, kann ein Barcamp innerhalb eines Teams oder einer größeren Firma ganz neue, überraschende Potentiale freisetzen.

Manche Teilnehmende werden bereits Ideen oder vorbereitete Themen mitbringen. Durch Gespräche ergeben sich jedoch die meisten Inhalte. Alle, die spontan etwas anbieten, ist bewusst, dass es nicht um hochprofessionelle Präsentationen geht, sondern darum, Wissen miteinander zu teilen und einander kennenzulernen.

Das passiert

Am Veranstaltungsmorgen werden auf Whiteboards, Pinnwänden oder Metaplänen sogenannte Grids erstellt Stundenpläne, die von den Teilnehmenden selbst koordiniert werden. Dabei können alle Teilnehmenden selbst einen Vortrag halten oder eine Session organisieren.

Funktionierende Netzwerke und Hardware, ausreichend Stifte, Papier, Klebeband, aber auch Getränke und Verpflegung gehören zur Standardausrüstung eines Barcamps.

Das brauchst du

Für die verschiedenen Sessions sollte es genügend Rückzugsräume geben, die intensive Gruppendiskussionen möglich machen. Je nach Teilnehmendenzahl empfiehlt sich ein Tagungsort mit einem entsprechend großen Saal für das Plenum am Beginn und am Schluss der Veranstaltung.

Wenn eine moderierende Person zu Beginn des Bar Camps die Ideen der Teilnehmenden aufnimmt, sollte eine gute Sicht gewährleistet und die Blickrichtung und Konzentration nach vorne gerichtet sein. Optimal für die moderierte Variante ist die Reihen- und Theaterbestuhlung, mittels der sich viele Stühle im Raum unterbringen lassen. Wenn die Teilnehmer auch mitschreiben sollen, eignet sich die parlamentarische Bestuhlung, die auch Tische beinhaltet. Mit unserem Bestuhlungsrechner kannst du unkompliziert den Raumbedarf errechnen. 

Das musst du tun

Eine zentrale Aufgabe fällt der Moderation zu, die zu Beginn des Barcamps alle Ideen und Impulse aufnimmt, ordnet und zum Abschluss das kollektive Arbeitsergebnis zusammenträgt. Anschließend wird es vor der gesamten Teilnehmendenrunde präsentiert.

Eine strukturierte Sammlung und Verteilung der Ergebnisse kann viel zum Erfolg der Veranstaltung beitragen. Wenn die Impulse aus dem Event die Teilnehmenden auch nach dem Barcamp motivieren und antreiben, dann zeigt das Format seine nachhaltige Wirkung.


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